Rund 200 GymnasialschülerInnen höherer Klassen, locker 10 bis 15 Lehrkräfte, der Schulleiter des RSG, wohl um die dreißig interessierte BürgerInnnen sogar aus Hessen und die PoE- Worms Leute erlebten einen sehr lebendigen Informations- und Diskussionsabend im
„World -Café“ Format.
Eingeladen waren EuropawahlkandidatInnen von 7 Parteien. Anwesend waren Corinne Herbst (SPD), Jutta Paulus (B90/Die Grünen ), Florian Köhler-Langes (Volt ), Marcus Scheuren (t FDP ), Christine Schneider (CDU ), David Schwarzendahl Die Linke).
Die AfD hatte keinen Kandidaten sondern Dr. Stefan Scheil als Vertreter geschickt. Dessen Teilnahme wurde nicht unbegründet kritisiert. „Aus meiner Sicht wird Herrn Scheil, einem Rechtsaußen der AfD, ein Podium für die Verbreitung geschichtsrevisionistischer, fremden- und auch europafeindlicher Positionen geboten, die dem Anspruch von „Schule ohne Rassismus – Schule für Courage“ entgegenstehen.“ schrieb Angelika Wahl (Helferkreis Asyl, Worms)
Ob man überhaupt die AfD einladen solle, war im Kreis von PoE-Worms und mit den Lehrkräften und Schulleitungen diskutiert worden. Auch da die Schulen gehalten sind, bei ihren Veranstaltungen auf „parteipolitische Ausgewogenheit“ zu achten, wurde entschieden die AfD einzuladen. Allerdings wog auch dabei das Argument schwer, dass man die AFD „entzaubern“ müsse. Es sei wesentlich besser AfD Leute mit den gleichen politischen Sachfragen zu konfrontieren wie andere Politikerinnen und ihre Antworten kritisch zu hinterfragen. Anders würden solche Leute zwar ausgegrenzt aber, dies führe automatisch auch zu verstärktem Interesse und „politischer Überhöhung“ insbesondere bei eher emotional agierenden Wählergruppen.
Nach einer Kurzvorstellung der PolitikerInnen durch Johannes Götzen von der WZ wanderten 7 gemischte Moderationsgruppen bestehend aus SchülerInnen von ELO, Gauß und Rudi im 15 Minuten-Rhythmus von Politikerinnentisch zu Politikertisch und stellten ihre Fragen. Natürlich konnten alle anderen BürgerInnen sich ebenfalls mit Fragen einbringen.
So waren die SchülerInnen sehr konzentriert bei der Sache und löcherten alle Kandidaten gleichermaßen. Ein kritische Grundstimmung gegenüber AfD Positionen war am Ende der Diskussionsrunden mit Sicherheit nicht verflogen. Immerhin äußerte der AfD Vertreter am Schluss „Die SchülerInnen seien sehr politisiert.“ Was er damit genau meinte, wissen wir nicht. Wir haben aber den Eindruck, dass das gut so ist.
Die PolitikerInnen brachten ihre sehr positive Wahrnehmung zum Ausdruck. Sie waren beindruckt von den SchülerInnen, die mit viel Disziplin und politischem Sachwissen ihre Fragen stellten. Auch von der Art des Kaffeehaus-Formats waren sie sehr angetan. Dies war auch die Meinung eigentlich aller anderen Beteiligten.
Bertram Schmitt wies im Sinne des PoE-Wahl-Spruches „Egal was du wählst, wähl Europa!“ darauf hin, unbedingt am 26.05.19 zur Europawahl zu gehen und „europafreundliche“ Parteien zu wählen, womit er sicher nicht die AfD meinte.